Skip links

„Türen in aller Welt“: internationale Tür- und
Wohn-Geschichten vor der Wohnungstür

Tür auf und herzlich willkommen bei unserer neuen Reihe „Türen in aller Welt“! In loser Folge reisen wir mit Ihnen in andere Lebenswelten und Kulturen. Manchmal reicht dafür schon ein Ausflug vor die eigene Haustür. Dort beginnen wir heute, mit Tipps für Kurztrips zu Türgeschichten, zum Beispiel zu 100 Bauhaus-Orten. Natürlich werfen wir in unserer Reihe auch immer mal einen Blick hinter die Türen: Wie haben Menschen früher gewohnt, wie wohnen sie heute, wie in der Zukunft?

Türen sind wie Möbel Teil der Kulturgeschichte eines Landes. Als charakteristisches, architektonisches Gestaltungselement sind sie nicht nur erster Eindruck und Visitenkarte eines Hauses oder einer Wohnung. Gleichzeitig bieten sie Schutz und sind „Bollwerk“. Denn sie schließen private und berufliche Räume nach außen ab oder öffnen sie einladend.

So manche Tür lässt sich sogar auf den ersten Blick eindeutig einer Kultur oder einem Land zuordnen. Gleichzeitig gibt sie Hinweise darauf und erzeugt Bilder davon, was den Besucher dahinter erwartet. Kein Wunder, dass die Tür Menschen von jeher fasziniert.

Andere Zeiten, andere Türen.

Im Mittelalter ist das Wohn- und Lebenszentrum der Menschen der Raum mit der Herdstelle. Da, wo es auch im Winter warm war, wohnten, aßen, schliefen alle. Zunächst waren derbe Holzmöbel nur schlichte Funktion, das galt auch für Türen. Erst im 14. Jahrhundert entwickelt sich das Gewerk des Tischlers. Er fertigte auf Wunsch kunstvoll und persönlich, was die Kunden sich für ihr Leben und Ableben wünschten: Möbel, Türen, Särge.

Überhaupt ist die Geschichte der Tür eng mit der des Wohnens verflochten: Noch während der industriellen Revolution lebte die Mehrheit der Bevölkerung in Europa mit vielen Kindern und Alten auf engstem Raum. Weltwirtschaftskrisen, Armut und zwei Weltkriege rückten die Gestaltung von Wohnräumen für die meisten Menschen in den Hintergrund. Folglich blieben bewusste Wohnraumgestaltung und Innenarchitektur bis in die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts dem Adel und Wohlhabenden vorbehalten.

„Übergang: Tür“:
Wohnkultur außerhalb Europas

Aufwändig gestaltete Innentüren waren kunsthandwerkliche Einzelstücke, viele sogar von großem künstlerischen oder historischen Wert. Daher sind sie bis heute in manchem Museum oder Denkmal zu bewundern.

Zum Beispiel im renommierten Rautenstrauch-Joest-Museum in Köln, das sich (Wohn-)Kulturen außerhalb Europas widmet. „Übergang: Tür“ heißt hier eine Dauerausstellung zur Kulturgeschichte der Tür und des Wohnens. Mitten in Deutschland führt sie uns durch 13 Türen in andere Welten, die stellvertretend Türgeschichten von verschiedenen Epochen und Ländern erzählen.

Die massive Steintür verschließt eine äqyptische Opferkammer. Sie stammt aus der Zeit um 2.400 vor Christus und ist im Museum Alte Kulturen der Universität Tübingen (MUT) zu besichtigen. Aber diese „Tür“ ist eine Illusion, denn sie ist nicht wirklich von Menschenhand zu öffnen oder zu schließen. Dieses Exponat ist in Europa (fast) einzigartig: Eine andere Kammer findet sich im Louvre in Paris, Chambre des ancêtres. (Foto: © Museum der Universität Tübingen MUT/V. Marquardt)

Ausflugstipps: Türen zu anderen Wohnwelten und -zeiten

  • Die Ursprünge menschlicher (Wohn-)Kulturen, Museum Alte Kulturen der Universität Tübingen, Schloss Hohentübingen, Burgsteige 11, Tübingen. Dauerausstellung mit der Ägyptischen Sammlung, sowie dem UNESCO-Weltkulturerbe Alte Pfahlbauten und Eiszeitfiguren:
    www.unimueseum.uni-tuebingen.de

 

  • „Übergang: Türen.“ Rautenstrauch-Joest-Museum – „Kulturen der Welt“: Dauerausstellung zu Türen und Wohnen außerhalb Europas, Cäcilienstraße 29-33, Köln:  www.museenkoeln.de
    Aktuelle Veranstaltungen/Führungen: www.museenkoeln.de
  • „100 Jahre Bauhaus“, Bauhaus Berlin Dessau Weimar gGmbH: Zum Jubiläumsjahr des revolutionären Architektur- und Design-Stils gibt es in vielen deutschen Städten Ausstellungen, Theateraufführungen, Filme, Kongresse, Camps, Tanz-Events … und sowohl eine virtuelle als auch eine leibhaftige Entdeckungsreise zu „100 Orten des Bauhaus“:
    www.bauhaus100.de

 

  • Neuer Mensch, neue Wohnung. Die Bauten des Neuen Frankfurt.“ Deutsches Architekturmuseum (DAM), Schaumainkai 43, Frankfurt/Main:
    www.architektur-ausstellungen.de
    In den 20er Jahren des 20. Jahrhundert schreibt die Stadt unter dem Titel „Neues Frankfurt“ Bau- und Kulturgeschichte. Das DAM stellt in Kooperation mit anderen Museen die international beachtete, städtebauliche und kulturelle Metamorphose der Mainmetropole dar.

Surftipp in die Zukunft: „Andere Zeiten, andere Türen“

Immobilien 2040: Wohnen in der Welt von morgen. Zukunftsinstitut, Auszug aus einer Studie:
www.zukunftsinstitut.de/artikel/immobilien-2040-studie-die-stadtwirtschaft-von-morgen/

ZUR STARTSEITE

Ihre Meinung?

Return to top of page