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Die Legenden um die irisch-bunten Haustüren

Woran denken Sie als Erstes, wenn Sie Irland hören? – Vielleicht sind es Kobolde, grüne Weiden, Schafe oder Guinness – aber kennen Sie auch die weltberühmten irischen Türen mit ihren bunten Anstrichen? Sie sind ein echter Touristenmagnet und es scharen sich allerlei Legenden um die Entstehung der farbenfrohen Hauseingänge. 

Bunte Türen mit Stil

Was macht die irischen Türen aus und wie sind sie entstanden? Die Antwort liegt in der irischen Geschichte begraben: Während des 18. und 19. Jahrhunderts regierte König Georg I. sowie seine Nachfahren über Großbritannien und Irland. Aus dieser Zeit ging ein spezieller Baustil hervor, der als „georgianischer Stil“ bezeichnet wird. Dieser Stil war stark geprägt von einer strengen Spiegelsymmetrie und an die Antike angelehnten Elementen. Auch Türen bekamen einen unverkennbaren Look.  

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Das Türenblatt bestand aus symmetrisch angeordneten Paneelen. Die Türumrahmung erinnerte an altgriechische TempelAn den Seiten befanden sich entweder detailliert aufgearbeitete oder dezent angedeutete Säulen. Über der Tür thronte ein lichtdurchlässiger Glasbogen, der manchmal in einem dachförmigen Bauelement eingelassen war. Die gesamte Türkonstruktion erinnerte an die monumentalen Bauten der Griechen und sollte die Erhabenheit und Macht der Krone unterstreichen.  

Wie kam nun die Farbe ins Spiel? 

Tatsächlich kreisen viele Legenden um die farbenfrohen Haustüren der Iren. Hier stellen wir Ihnen unsere drei liebsten Geschichten vor. 

 

Legende 1: Hilfe für betrunkene Männer

Eine der wohl amüsantesten Legenden besagt, dass es besorgte Ehefrauen waren, die ihren Haustüren einen bunten Anstrich verpassten. Denn nach einigen Gläsern des guten Guinness oder des Whiskeys verlor manch ein Ehegatte seine Orientierung. Das ist gut vorstellbar, da alle Häuser und Türen wegen des streng kontrollierten georgianischen Stils gleich aussahen. Und so übertrat der ein oder andere angetrunkene Mann auch mal die falsche Türschwelle. Um diesem Fauxpas ein Ende zu setzen, strichen die Ehefrauen ihre Haustüren kurzerhand bunt an und lotsten ihre Ehegatten mit farblicher Markierung durch die richtige Haustür.  

Legende 2: Rebellische Iren

Als 1901 die Königin von England, Queen Victoria, starb, war es die oberste Anordnung des Königshauses, alle Türen schwarz zu streichen. Davon war auch Irland betroffen. Doch die Iren reagierten auf die Vorschriften mit ihrer eigenen Rebellion und handelten exakt gegenteilig. Sie griffen zu den Farbeimern und färbten ihre Türen knallbunt. 

 

Legende 3: Individualität zeigen

Wahrscheinlich war es den Iren ein Dorn im Auge, als die Briten im 18. und 19. Jahrhundert auch die irische Architektur reglementierten. Die britischen Bauherren sorgten für strenge Regelungen, damit das Stadtbild einheitlich aussah. Doch eine Kleinigkeit vergaßen sie: Die Farbe der Haustüren. Um sich von den eigenen Nachbarn abzuheben und Individualität nach außen und nach England zu tragen, strichen die Iren ihre Haustüren verschieden farbig an. Bis heute hat sich diese Tradition fortgesetzt. 

Georgian,Blue,Door,-,Dublin,,Ireland

Und was denken Sie? Welche Legende ist wohl wahr? Eine eindeutige Antwort gibt es darauf leider nicht und vielleicht steckt ja auch ein ganz anderer Grund dahinter? Letzen Endes sind die farbenfrohen Türen im georgianischen Stil ein echter Hingucker und lassen sich auch noch bis heute in der Hauptstadt Dublin bestaunen. 

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