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GARANT-Mitarbeiterin Maria Hügelmann ist Nadelprinzessin
und Botschafterin für Ichterhausen

Doch, das heißt Nadelprinzessin und ist eng verbunden mit dem Standort Ichtershausen! Wer nicht genau hinhört, landet nämlich flugs im Bereich der Nagel(lack)expertinnen. Aber damit hat Maria Hügelmann (21) nichts am Hut, Pardon: an der Krone. Denn sie ist Maria, die I., amtierende Nadelprinzessin im thüringischen Ichtershausen (Ilm-Kreis). Das Amt hat sie im Mai 2019 für zwei Jahre übernommen. Übrigens: Die „Nadelprinzessin“ hat viel mit der Geschichte der Region zu tun, aber gar nichts mit Kosmetik.

Im wahren Leben ist die fröhliche junge Frau übrigens gelernte Holzmechanikerin und arbeitet bei GARANT als Maschinen- und Anlagenführerin. Dort steht Maria Hügelmann während der Schicht mit vielen männlichen Kollegen an den Maschinen. Zupackende Handwerkerin und gleichzeitig Prinzessin – ein Widerspruch?

Einmal Prinzessin sein… Audienz bei Maria, der I.

Frau Hügelmann, wie wurden Sie Nadelprinzessin?

Maria Hügelmann (MH): Ich bin im Fanfarenzug Ichtershausen aktiv, da spiele ich die Tieftrommel. Bei der Feier zum 65. Jubiläum im Oktober 2018 kam dann ein Mitglied unseres Kulturvereins auf mich zu und fragte, ob ich nicht einmal Prinzessin sein wolle. Da war ich sofort neugierig, habe Kontakt zu meiner Vorgängerin aufgenommen und sie mit Fragen gelöchert. Dann habe ich bald Ja gesagt.

Warum wollten Sie Nadelprinzessin werden?

MH: Ganz ehrlich? Welche Frau hat nicht als kleines Mädchen davon geträumt, einmal Prinzessin zu sein … da ging’s mir nicht anders! Aber natürlich ist es auch sehr schön, so viel herumzukommen und unsere Gegend neu kennenzulernen. Dabei darf ich unsere Region, die Tradition und den Verein repräsentieren. Das macht großen Spaß! Wann immer ich eingeladen werde, erzähle ich Menschen von der über 150-jährigen Geschichte unserer Nadelproduktion. Mindestens zweimal im Monat bin ich als Nadelprinzessin unterwegs. Dann fahre ich zu Festen, oft in mir unbekannte, hübsche Dörfer und Orte. Da sind immer nette Begleitpersonen dabei und mein Mann kommt auch gern mit. Bei so einem Besuch lernen wir das Gastgeber-Dorf von seiner schönsten Seite kennen, mit allen Highlights: Dazu gehören oft ein Fest mit gutem Essen, Showprogramm, ein geführter Rundgang oder sogar eine Krönung. Und jedes Dorf hat sein ganz eigenes Gesicht …

Über 150 Jahre Standortgeschichte: GARANT-Mitarbeiterin ist Botschafterin für Ichtershausen

Wie haben Sie das Rennen gemacht?

MH: Natürlich gab es Konkurrenz, deshalb habe ich mir bei meiner Bewerbung Mühe gegeben und sie kreativ gestaltet. Die Voraussetzungen brachte ich alle mit: Die künftige Hoheit sollte im Verein aktiv sein und sich für die Gemeinde und die Region interessieren.

Was waren bisher Ihre schönsten Erlebnisse als Prinzessin?

MH: Das Nadelfest, das ist alle zwei Jahre ein Höhepunkt. Denn dort wird die bisherige Nadelprinzessin abgekrönt und ihre Nachfolgerin neugekrönt. Das war für mich im Mai 2019 ein tolles Erlebnis! Hinzu kam, dass wir unser Nadelwerk im Rahmen einer Führung besichtigen durften. Auch das MDR-Fernsehen war live dabei und der Maibaum wurde gesetzt.

Ende Juni war ich in Sömmerda auf dem Thüringentag. „Wieso Nagelprinzessin?“ haben mich da einige gefragt. Ob da ein häufiger „Verhörer“ oder die Autokorrektur beim Handy am Werk ist? Ich höre diese Frage immer mal wieder. Dann stelle ich das richtig, erzähle von unserer Nadelgeschichte und unserem weltweit erfolgreichem Werk.

Und was sagen die Kollegen?

MH: Naja, am Anfang waren sie putzig und haben mich bei der Arbeit ständig als „Hoheit“ begrüßt. Aber das hat sich auch wieder gelegt.

Ehrenamtliche Prinzessin: GARANT-Mitarbeiter vermitteln (Industrie)

Ichtershausen bei Arnstadt ist ein Standort für unternehmerische Erfolgsgeschichten! Denn bereits 1862 verwirklichten der Kaufmann Wilhelm Wolff und der Ingenieur August Knippenberg in dem kleinen thüringischen Dorf ihre Geschäftsidee: eine Nadelproduktion mit der größten Produktpalette an Näh-, Strick-, Stopf- und chirurgischen Nadeln, die Deutschland bis dahin gesehen hatte. Die Idee ging auf und wurde weltweit erfolgreich.

Bald schon verhalf das Nadelwerk der Region zu wirtschaftlichem Erfolg und prägte ihre Identität. Innerhalb der nächsten 130 Jahre wurde es sogar zur größten Nadelfabrik der Welt. Daher ist seine Geschichte bis heute untrennbar mit der von Ichtershausen verwoben. Denn erst durch seine boomende Nadelfabrik wurde aus dem Dorf eine Kleinstadt, mit der entsprechenden Infrastruktur: Wohnungen, Kindergarten, Post – und endlich Ende des 19. Jahrhunderts auch eine Bahnverbindung nach Arnstadt. So wuchs auch die Bevölkerung von einigen hundert Einwohnern auf fast 2.000 im Jahr 1885.

Von Ichtershausen in die Welt

Selbst während der zwei Weltkriege fertigten und exportierten 900 Mitarbeiter stetig die weltbekannten Nähnadeln. Als das Unternehmen 1948 dann „Volkseigentum“ wurde, ging die Erfolgsgeschichte weiter. Bis 1989 arbeiteten hier weiter 800 Menschen, die im VEB Nadelwerk für internationale Abnehmer 3.000 verschiedene Nadelarten fertigen.

Doch nach der Wende musste das Werk umstrukturieren und die Produktpalette drastisch reduzieren. Heute produzieren nur noch 30 Mitarbeiter*innen chirurgische Nähnadeln in der TNI Chirurgisches Nadelwerk GmbH.

Seit 2009 kürt der Kulturverein Ichtershausen eine Nadelprinzessin, die als Botschafterin für die Industriegeschichte des Ortes entsandt wird. Der denkmalgeschützte Gebäudekomplex mit dem ehemaligen Nadelwerk ist seit Mai 2019 Teil der „Neuen Mitte“ in Ichtershausen: mit Veranstaltungsräumen, Standesamt, Bürgerbüro und Touristeninformation, Galerie, Cafè … Bald wird hier auch ein Nadelmuseum eröffnet.

Starker Standort mit Zukunft

Keine zwei Kilometer Luftlinie vom historischen Nadelwerk entfernt steht heute eines der europaweit größten Türenwerke: Mit 500 Mitarbeiter*innen ist die GARANT Türen- und Zargen GmbH 2019 ein großer Arbeitsgeber im Ilm-Kreis, dem wirtschaftlich stärksten in Thüringen.

Seit 1991 schreibt GARANT hier seine Erfolgsgeschichte und produziert Innentüren für nationale und auch internationale Kunden: vor den Toren der Landeshauptstadt Erfurt, nahe Arnstadt und Ilmenau, gut angebunden und gleichzeitig umgeben vom Naturpark Thüringer Wald, eingerahmt von malerischen, mittelalterlichen Dörfern. Ein innovationsfreudiger und zukunftsfähiger Arbeitgeber an einem Standort mit hoher Lebensqualität, mitten in einer wachstumsstarken Region mit hohem Freizeitwert – in der es sogar noch Prinzessinnen gibt!

Linkliste: Erfolgreiche Standortgeschichte(n) in und um Ichterhausen

 

Bildquellen: Dirk Rudat, Maria Hügelmann, Nicole Trunt

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